Presse



Würzburg, 5. Oktober 2006

JuLis: Unterfrankenweit DSL-Anschlüsse

Finanzierung durch Verkauf von Anteilen an Energieversorgungsunternehmen

Unterfrankens Junge Liberale haben am Mittwoch vor der Abwanderung weiterer Betriebe gewarnt, falls die Bezirks- und Staatsregierung sich weiterhin nicht für eine Verbesserung der Kommunikationsinfrastruktur in Unterfranken einsetze. Insbesondere im Bereich Breitbandzugang/DSL, so der Bezirksvorsitzende Manuel Schütt, seien immer noch "über 40% der Regionen außerhalb der Ballungsräume nicht mit dieser Technik versorgt."

Nach Ansicht der Liberalen drängt die Zeit, denn die Standortnachteile seien "lange und hinlänglich" bekannt. "Es drohen Abwanderungen von Betrieben, die in solchen Fällen oftmals Verlagerungen in ganz andere Teile der Welt bedeuten. Wenn Regierungspräsident Paul Beinhofer und Ministerpräsident Edmund Stoiber die Abwanderung der Jugend in die Zentren der Wissensgesellschaft beklagen und forderen, dass Menschen in allen Regionen gute und gleichwertige Zukunftschancen haben sollten, dann kann er mit Breitbandzugängen/DSL eine erste Abhilfe schaffen", betonte der Würzburger Schütt.

Der verbalen Hervorhebung des ländlichen Raumes in Bayern durch die CSU-Regierung müssten nun Taten folgen. "Eine schnelle Initiative muss her", so die Jungliberalen.

Einen konkreten Finanzierungsvorschlag für die DSL-Versorgung bleiben die JuLis nicht schuldig: "Sofern die Staatsregierung die Deutsche Telekom AG bei der Umsetzung nicht `mit ins Boot ziehen` kann, lassen sich durch einen Verkauf der immer noch vorhandenen Aktienbestände an Energieversorgungsunternehmen, die ohne strategischen Wert sind, die notwendigen Finanzmittel hervorragend für die Komplettierung der Kommunikationslücken einsetzen“, so Schütts Stellvertreter Alexander Brunner.

Mit einer "gewissen Angststarre" blicke die Staatsregierung auf die Boom-Nationen und sei fasziniert, wie dort auch kleinere Standorte im ländlichen Raum für wirtschaftliche Ansiedelungen attraktiv gemacht würden. "Entscheidend ist aber, was wir selbst tun können, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu halten – und zwar in Bayern, nicht in Indien“, so Schütt und Brunner abschließend.