Bekenntnis & Vision

ERSTER TEIL: Bekenntnis und Vision der Jungen Liberalen Aschaffenburg & Miltenberg zu unserer Stadt Aschaffenburg

Das Bekenntnis

Wir Junge Liberale Aschaffenburg & Miltenberg bekennen uns klar zu der Stadt Aschaffenburg, dem Landkreis Aschaffenburg sowie dem Raum Miltenberg. Kurzum: Wir stehen zu unserer Heimat, dem Bayerischen Untermain! Denn genau diese Region ist es, die wir mit unseren liberalen Ideen und Vorschlägen bereichern möchten.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Region sowohl jungen als auch bereits lebenserfahrenen Menschen einige Möglichkeiten bietet und voller weiterem Potential steckt, welches einiges an Umsetzungskraft benötigt, um es entfesseln zu können. Es braucht darüber hinaus auch Mut zur Veränderung, denn schließlich lässt sich das Potenzial nur dann freisetzen, wenn wir mutig genug sind, um neue Schritte zu wagen. Wir sind mutig, denn wir sind auch Optimisten und blicken daher konstruktiv und optimistisch zugleich in eine Zukunft voller Möglichkeiten und Chancen.

Stadt Aschaffenburg – Alles in einem Zentrum

Aschaffenburg ist nicht nur nach Würzburg die zweitgrößte Stadt des Regierungsbezirkes Unterfranken, sondern bietet zugleich eine Vielseitigkeit unterschiedlicher Facetten. So können die Bewohner Aschaffenburgs neben dem wunderschönen Schlossgarten, welcher für naturbegeisterte Menschen ein kleines Paradies darstellen dürfte, auch Bauwerke wie das Schloss Johannisburg oder das Pompejanum, welches sich unmittelbar am Hochufer des Mains innerhalb des Schlossgartens befindet, bewundern.

Wir schätzen insbesondere die folgenden Aspekte, die für uns JuLis Aschaffenburg vor allem hervorstechen:

  • Das Jugendparlament – eine Instanz mit Antragsrecht für den Stadtrat
  • Das Mainufer – eine Augenweide für sich
  • Schnelle Anbindung an Frankfurt am Main
  • Aschaffenburg – auch interessant für Touristen
  • Digitale Manufaktur und Digitalladen in der Stadt Aschaffenburg als Ideenschmiede für Digitalisierung
  • Breites Bildungsnetz: Hochschulstadt Aschaffenburg

 

Die Vision

Wir Junge Liberale Aschaffenburg und Miltenberg wollen mit dem zuvor manifestierten Bekenntnis eines klar zum Ausdruck bringen: Wir stehen voller Stolz zu unserer Stadt Aschaffenburg!

Mit ihren Möglichkeiten, die sie schon heute ihren rund 72.000 Einwohnern zur Verfügung stellt, bietet sie sicherlich zahlreiche Chancen, um sich individuell auf der persönlichen und beruflichen Ebene weiterzuentwickeln. Genau dieses Ziel verfolgen auch wir Liberale: Jeder Einzelne muss in Zukunft dazu in der Lage sein, die persönlichen, beruflichen, sozialen und nach den individuellen Interessen ausgerichteten Chancen zu realisieren, die er vor Ort angeboten bekommt.

Gleichzeitig müssen wir im Zuge dessen auch voller Ehrlichkeit anerkennen, dass die Stadt Aschaffenburg noch nicht über die Rahmenbedingungen verfügt, um diese Vielfalt an unterschiedlichen Ansprüchen der hier lebenden Menschen in Gänze abdecken zu können.

Aus diesem Grund wollen wir in dem zweiten Teil eine von uns angestrebte, langfristige Vision einer Stadt Aschaffenburg skizzieren und im Rahmen dieser darlegen, in welcher Region wir in Zukunft leben wollen. Uns ist bewusst, dass einige der von uns nachfolgenden visionären Entwicklungen in politischen Maßnahmen münden, die viel Geld und Zeit für die praktische Umsetzung in Anspruch nehmen. Jedoch wollen wir das Bild einer Vision schaffen, welche die Basis für all unsere zukünftigen Beschlüsse und Positionen darstellen soll. Unsere Vision fungiert also als Kompass, dessen Kompassnadel in diejenige Richtung zeigt, die mit unseren liberalen Leitlinien, unseren politischen Werten sowie unserer langfristigen Vision übereinstimmt.

Die Jugendkultur für Aschaffenburg und den Bayerischen Untermain muss wieder belebt werden

Eine lebhafte Jugendkultur ist weit mehr als nur ein Lebensbereich für junge Menschen – sie bereichert das soziale, kulturelle und wirtschaftliche Leben einer gesamten Region. Junge Menschen sind der Motor und Katalysator für Innovation, Kreativität und gesellschaftlichen Wandel – denn sie sind es, die die Zukunft durch ihr Können, ihr Wissen und ihre Erfahrungen beeinflussen werden. Sie bringen frische Ideen auf verschiedenen Ebenen und zu unterschiedlichen Themen ein und tragen dazu bei, dass regionale Strukturen dynamisch bleiben. Wir sind uns – als Jugendorganisation der Freien Demokraten – dieser hohen Bedeutung junger Menschen für den Bayerischen Untermain bewusst und sind darin bestrebt, die Entstehung einer inklusiven Jugendkultur politisch zu unterstützen. Wie ein Bildhauer, der einen Stein auf der Basis seiner Idee in eine kunstvolle Skulptur verwandelt, sind es engagierte junge Menschen, die mit ihren Ideen das Leben in der gesamten Region nachhaltig prägen.

Neben jungen Menschen, die direkt durch eine aktive Jugendkultur profitieren, sind es auch ältere Generationen, die durch eine gestalterisch freie Jugendkultur bereichert werden. Veranstaltungen, kulturelle Projekte und kreative Initiativen schaffen essenzielle Begegnungsräume, die den Austausch zwischen den Generationen in den Vordergrund stellen. Dies stärkt den sozialen Zusammenhalt und fördert gegenseitiges Verständnis. Zudem wird das kulturelle Angebot einer Region durch die Vielfalt und Energie junger Menschen lebendiger und attraktiver.

Es braucht sicher keine Generationenkonflikte, die aus politisch emotionalisierten Themen wie dem Klimawandel oder der Notwendigkeit eines langfristig ausgerichteten Rentensystems erwachsen. Stattdessen müssen alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von individuellen oder gesellschaftlichen Identitäts- und Zugehörigkeitsmerkmalen, in die Entwicklung entsprechender Lösungen einbezogen werden. Dabei müssen die Bedürfnisse aller Personengruppen ernst genommen werden. Das schaffen wir, indem wir einander zuhören und empathisch miteinander kommunizieren, nicht gegenseitig einander ausspielen oder diffamieren. Für ein solches Miteinander machen wir uns stark.

Eine Region, die die Bedürfnisse und Potenziale ihrer Jugend ernst nimmt und fördert, bleibt nicht nur für junge Menschen lebenswert, sondern wird insgesamt dynamischer, weltoffener und zukunftsorientierter. Eine lebhafte Jugendkultur ist daher also ein Gewinn für alle Generationen.

„Eine lebhafte Jugendkultur ist daher also ein Gewinn für alle Generationen.“

Für welche Jugendkultur wollen wir uns einsetzen?

Wir setzen uns für eine Jugendkultur ein, die einem lebendigen „Ökosystem“ gleicht, innerhalb dessen alle Generationen innerhalb unserer Gesellschaft einen positiven Beitrag leisten können, sofern sie dies beabsichtigen. Innerhalb dieses „Ökosystems“ soll es allen Bürgern sowie allen Akteuren – sowohl denjenigen in öffentlicher als auch privater Trägerschaft – ermöglicht werden, sich in die gelebte Jugendkultur durch ihre individuellen Beiträge einbringen zu können.

Für eine Jugendkultur, die jeden Menschen einbezieht

Wir zielen darauf ab, dass alle Altersgruppen in die Jugendkultur eingebunden werden sollen, da jede Generation von der jeweils anderen etwas Neues lernen und auf diese Weise profitieren kann. Das Alter und dahingehend das Ausmaß an Lebenserfahrung sollen den gegenseitigen Austausch in keiner Weise blockieren, sondern beflügeln.

Daher sehen wir es als notwendig an, den Rahmen für eine solche Jugendkultur maßgeblich so zu gestalten, dass sich kein Bürger von ihr isoliert fühlt. Dabei dürfen selbstverständlich (äußere) Identifikationsmerkmale wie das Geschlecht, die Sexualität, die Religions- und Konfessionszugehörigkeit, die Hautfarbe, die Herkunft keine Rolle einnehmen – stattdessen müssen alle Menschen willkommen geheißen werden, die dazu bereit sind, sich für eine solche Jugendkultur einsetzen zu wollen. Wir wollen sie also in ihrem Engagement nicht bremsen, sondern bestärken.

Für eine Jugendkultur, die pluralistische Interessen anerkennt

Wir maßen uns nicht an, zu wissen, welche Bedürfnisse, Präferenzen und Interessen „die“ jungen Menschen innerhalb des Bayerischen Untermains haben. Denn „die“ jungen Menschen gibt es nicht. Eine solche pauschale und nicht differenzierte Beurteilung lehnen wir bewusst ab, denn schließlich wissen auch wir als Verfechter des Individualismus, dass alle Menschen unterschiedlich sind. Und das ist auch gut so.

Während also einige junge Menschen an jedem zweiten Wochenende gerne in eine Bar oder in einen Club feiern gehen, haben wiederum andere Jugendliche Spaß daran, sich in einem Verein zu engagieren, sich aktiv politisch einzubringen oder die Zeit mit ihren Freunden im Kino, beim Bowlen, im Fitnessstudio oder im Rahmen eines Museumsbesuchs zu verbringen. Manche sind interessiert an kulturellen Angeboten, wiederum Andere möchten sich gerne kreativ betätigen oder ihr politisches Interesse regional zum Ausdruck bringen. Sicherlich gibt es auch einige Jugendliche, die sich mit großer Leidenschaft für ein spezielles Thema begeistern, etwa für Künstliche Intelligenz, Robotik, Programmierung oder andere Bereiche, in denen man etwas durch das eigene Wissen “erschaffen” kann. Nicht ohne Grund besteht Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb “Jugend forscht” in diesem Jahr bereits seit 60 Jahren und stößt regelmäßig bundesweit bei hunderten interessierten jungen Menschen auf großes Interesse.

Und für diese vielfältig unterschiedlichen Interessen bedarf es neben den entsprechenden Angeboten eine adäquate Infrastruktur, um sie realisieren und anbieten zu können. Doch leider müssen wir anerkennen, dass es der Bayerische Untermain zu dem aktuellen Zeitpunkt nicht vermag, all diese Interessen durch angemessene Angebote zu adressieren sowie angemessen zu repräsentieren.

Das bedauern wir sehr, denn nicht zuletzt deshalb haben junge Menschen das Gefühl, dass sich politische Entscheidungsträger nicht für die Anliegen und Interessen der jungen Generation einzusetzen vermögen. Blickt man in diverse Umfragen, so wird eben genau dies deutlich: Kinder und Jugendliche fühlen sich nicht ernst genommen, von der Politik ignoriert und vernachlässigt. Unserer Auffassung nach darf diese Erkenntnis nicht weiter verschleppt und werden. Es benötigt eine Jugendkultur, in der sich die jungen Menschen durch politische Entscheidungsträger repräsentiert fühlen.

„Wir maßen uns nicht an, zu wissen, welche Bedürfnisse, präferenzen und interessen ‚Die‘ Jungen menschen innerhalb des bayerischen untermains haben. Denn ‚Die‘ jungen Menschen gibt es nicht.“

Für eine Jugendkultur, die durch den Austausch zwischen Jugend und Politik geprägt ist

Für eine gelebte Jugendkultur, die sich als ein „Ökosystem“ verstehen lässt, ist es notwendig, dass sich die regionalen Entscheidungsträger in Kreistagen und Stadträten ebenso dafür einsetzen. Auch politisch bedarf es den notwendigen Rahmenbedingungen und Strukturen, um eine Jugendkultur zu beleben.

Dabei dürfen jedoch diese Entscheidungsträger die Anliegen, Sorgen und Interessen der jungen Menschen nicht übersehen, sondern müssen diese ernst nehmen. Das ist unbedingt geboten, um auf die jungen Generationen eingehen zu können. Die Wahrnehmungs- und Beteiligungslücken müssen also langfristig vollständig geschlossen werden.

Es darf nicht über die jungen Menschen gesprochen werden – stattdessen muss mit den jungen Menschen gesprochen werden. Dafür wollen wir uns auch in Zukunft einsetzen und stark machen. Das Potenzial und die innovative Schaffenskraft junger Menschen dürfen nicht unterschätzt werden. Stattdessen sehen wir es als eine Aufgabe, gar als Pflicht der kommunalen Politik vor Ort an, den Rahmen und die Infrastruktur dafür zu schaffen, um diese innovative Schaffenskraft zu entfesseln.

Wir als die Vertretung der jungen Generationen wissen: Wir wollen gesehen und gehört werden. Das ist unser Recht! Leider ist das jedoch am Bayerischen Untermain noch nicht zur Gewohnheit der politischen Entscheidungsträger geworden. Ganz im Gegenteil: Wir wissen, dass sich die jungen Menschen ignoriert und nicht wahrgenommen fühlen. Das bestätigen zahlreiche durchgeführte Jugendstudien und nicht zuletzt sie selbst während der Coronapandemie, im Rahmen dessen auf unsere Bedürfnisse kaum Rücksicht genommen wurde.

„Es darf nicht über die jungen menschen gesprochen werden – stattdessen muss mit den jungen menschen gesprochen werden.“

Dafür machen wir uns in Zukunft weiterhin stark:

  • Vor diesem Hintergrund braucht es Begegnungsräume zwischen den jungen Menschen sowie den kommunalen Entscheidungsträgern aus Kreistagen und Stadträten, um gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und Empathie füreinander aufzubringen. Für die Realisierung sind klare Strukturen notwendig, die es bereits im Vorhinein zu etablieren gilt. Dazu zählen eine Atmosphäre für alle Teilnehmenden, die Vertrauen schafft, eine Regelmäßigkeit, in der ein solcher Austausch stattfinden soll, die Zielsetzungen der Begegnungsräume, die Vielfalt unter den Teilnehmenden sowie die Schaffung strukturierter Gesprächsformate und eine Evaluation, die zur Erkenntnis bringen soll, ob und inwiefern die Jugendkultur tatsächlich durch diese Art des Austauschs geprägt wird.
  • Wir wollen es außerdem allen jungen Menschen innerhalb des Bayerischen Untermains ermöglichen, an einer in regelmäßigen Zeitabständen stattfindenden Umfrage teilzunehmen, die die Bedürfnisse und die Interessen der jungen Menschen einfangen und sammeln soll. Da allerdings Umfragen sehr schnell manipuliert und verzerrt werden können, braucht es einen klaren Rahmen. In der digital und niedrigschwellig zu erreichenden Jugendplattform, für die wir uns auch weiterhin positionieren und einsetzen, soll die Umfrage durch die Stadtverwaltung gestartet werden. Da wir uns für eine Plattform aussprechen, die eine einmalige Registrierung anhand individueller, unverwechselbarer Daten erforderlich macht, schließen wir auf diese Weise eine mehrfache Bearbeitung der Umfrage durch mehrere Konten eines Individuums aus. Auf diese Weise hat jede Person ein einziges Mal die Möglichkeit, eine solche Umfrage auszufüllen. Wir wollen auch diejenigen Personen inkludieren, die über kein Smartphone, Tablet, keinen Laptop oder Computer verfügen. Um sie digital nicht zu isolieren, wollen wir, dass die Mittel- und Realschulen sowie die Gymnasien über eine analoge Version der Umfrage verfügen, die ausgefüllt an die Stadtverwaltung übertragen wird. Wir nehmen die politischen Entscheidungsträger in Kreistagen und Stadträten in die Verantwortung, die Antworten der Kinder und Jugendlichen gewissenhaft und angemessen auf eine Realisierung hin zu überprüfen.
Eine Jugendkultur, die den jungen Menschen Verantwortung zutraut

In einer aktiven Jugendkultur müssen wir uns jungen Menschen Verantwortung für unser Handeln und Engagement zutrauen. Im Sinne unseres liberalen Wertekompasses setzen wir auf den Mut, jungen Generationen Freiräume zur Entfaltung ihrer Ideen zu geben. Wir sind fest davon überzeugt, dass erweiterte Gestaltungsfreiräume für junge Menschen weitreichende Nutzen entfalten – nicht nur für die Kinder und Jugendlichen selbst, sondern auch für den Ort, den sie aktiv gestalten.

Je mehr Menschen sich für die proaktive Gestaltung ihres Lebensraumes, etwa ihrer Gemeinde oder Stadt, einsetzen und engagieren, desto größer ist die Identifikation mit diesem. Zudem bringen junge Menschen häufig innovative, dynamische und kreative Ideen mit, weil sie zumeist unvoreingenommen urteilen. Genau diese frischen Ideen sind es, die wir uns für den Bayerischen Untermain wünschen. Wir zielen darauf ab, jungen Menschen die Chance zur Mitbestimmung einzuräumen, sodass unsere Heimat für viele andere Kinder und Jugendliche noch attraktiver wird.

Außerdem wird ein unglaublich wichtiger Wert vermittelt, der durch keine Unterrichtsstunde so gut illustriert werden kann, wie durch die Umsetzung der eigenen Ideen im Rahmen eines Gestaltungsfreiraums vor Ort: der Wert eines demokratischen Systems, an dem sich jeder interessierte Bürger beteiligen kann. In keinem Politikunterricht ist das Potenzial, junge Menschen für Demokratie und Partizipation zu begeistern, so immens, wie in der Möglichkeit, sich selbst durch eigene Ideen zu beteiligen. Das ist die wertvollste Lektion, die junge Menschen über den Wert unserer Demokratie lernen können.

Wir wissen, dass die junge Generation Verantwortung übernehmen möchte, um Einfluss auf ihre persönliche Lebensrealität nehmen zu können. Genau hierzu sollten ihnen die politischen Entscheidungsträger vor Ort die Möglichkeiten einräumen, denn die freiwillige Übernahme von Verantwortung und das dafür zugrundeliegende Verantwortungsbewusstsein für das eigene Handeln ist eine Eigenschaft, die es zu erlernen gilt. Junge Menschen, die Verantwortung übernehmen, müssen Entscheidungen treffen und auf die daraus resultierenden positiven und negativen Konsequenzen angemessen reagieren. Dafür wird das Bewusstsein für wichtige Skills benötigt, die auch für ihr berufliches Leben einmal eine nicht unerhebliche Rolle spielen werden, so etwa die Fähigkeit, Probleme zu lösen, ggf. in einem Team zusammenzuarbeiten und dieses Team zu motivieren und zu leiten.

„In keinem politikunterricht ist das potenzial, junge menschen für Demokratie und partizipation zu begeistern, so immens, wie in der möglichkeit, sich selbst durch eigene ideen zu beteiligen. das ist die wertvollste lektion, die junge menschen über den wert unserer demokratie lernen können.“

Solide Haushaltsplanung am Bayerischen Untermain

In Deutschland klagen einige Kommunen über eine drastische Finanzlage. Diese Finanznot zwingt sie wiederum zu immer drastischeren Kürzungen, die insbesondere die Bürger betreffen, die in den Gemeinden und Städten leben. Einsparungen bei Schwimmbädern, dem Nahverkehr oder der Digitalisierung sind die Folge. Dabei hängt die wirtschaftliche Entwicklung unter anderem vom Bestand des Kapitalstocks, also dem Bestand an Sachkapital, entscheidend ab. Während ein Großteil der öffentlichen Investitionen auf die Kommunen entfällt, sind zahlreiche Kommunen nicht in der Lage, ihren Kapitalstock zu erhalten. Das gilt bereits seit einigen Jahren.

Die Stadt Aschaffenburg befindet sich in einer solchen desolaten Haushaltsführung. In diesem Jahr blickt sie auf einen angespannten Haushaltsetat – dazu trägt in besonderem Maße das Defizit des Klinikums bei. Während es die Stadt im letzten Jahr, 2024, ca. 17,4 Millionen Euro kostete, stehen in diesem Jahr voraussichtlich 20,2 Millionen Euro auf dem Plan – Tendenz steigend. Auch die Personalkosten werden steigen, weil die Stadt in diesem Jahr rund 34 neue Stellen mehr schaffen will. Auch hier setzt sich ein seit Jahren bestehender Trend fort. Die Personalkosten dürften 2025 somit etwa 95 Millionen Euro betragen, während es im Vorjahr 88,5 Millionen Euro waren. Zwar zeichnet sich ein Rekordhoch bei einigen wichtigen Einnahmen ab. Betroffen hiervon sind die Gewerbesteuer und die Einkommensteuer. Bedauerlicherweise reichen diese Erhöhungen nicht aus, um die ebenso gestiegenen Ausgaben aufzufangen.

Zu einer ausführlichen Analyse gehören jedoch noch weitere Parameter über den städtischen Haushalt. Die Summen, welche die Stadt Aschaffenburg in Bauprojekte investieren wird, befinden sich insgesamt auf einem Rekordwert. Um die großen Ausgaben bewältigen zu können, braucht die Stadt 2025 ihre kompletten Rücklagen auf – übrig bleibt an dieser Stelle lediglich die Mindestrücklage.

Der aktuelle Schuldenstand Aschaffenburgs liegt bei 53 Millionen Euro. Geplant ist im bevorstehenden Jahr 2025 eine Netto-Neuverschuldung, die bereits um die Tilgung bereinigt ist, in Höhe von 10,4 Millionen Euro. Diese müssen noch zu dem Schuldenstand hinzuaddiert werden. Eine höhere Verschuldung ist jedoch immer mit steigenden Zinsausgaben verbunden, die in Zukunft wichtige finanzielle Spielräume noch weiter eingrenzen.

Dafür machen wir uns in Zukunft in der Stadt Aschaffenburg stark:

Die Entwicklung innerhalb der Stadt Aschaffenburg bereitet uns große Sorgen. Gerade als Vertretung der jungen Menschen blicken wir sehr skeptisch auf die Entwicklung der städtischen Verschuldung, die die junge(n) Generation(en) belasten wird.

„eine höhere verschuldung ist jedoch immer mit steigenden zinsausgaben verbunden, die in zukunft wichtige finanzielle spielräume noch weiter eingrenzen.“

Deshalb wollen wir durch verschiedene Maßnahmen dazu beitragen, die finanzielle Situation Aschaffenburgs mittel- und langfristig wieder zu entschärfen.

  • Doppelte Buchführung statt Kameralistik
  • Konzentration der Finanzierung auf Pflichtaufgaben
  • Erhöhung der städtischen Nettoinvestitionen: Den Kapitalstock aufbauen
  • Priorisierung auf investive Ausgaben mit Zukunftsnutzen
  • Beauftragte für die Begutachtung der Haushaltspriorisierung im Stadtrat

Der Bayerische Untermain – aber in Digital

Das Feld der Digitalisierung erstreckt sich über nahezu alle Lebensbereiche. Ob die Verwaltung, die Bildung, die Wirtschaft, aber auch Bereiche wie Medizin und Landwirtschaft – überall findet das Zeitalter der Informationstechnologie Einzug. Das ist nachvollziehbar, denn schließlich führt eine ganzheitlich gedachte Digitalisierung zu massiven Effizienzsteigerungen. Es ist im Kern der liberalen DNA, die Chancen und das große Potenzial digitaler Technologien zu begreifen, während gleichermaßen die Einbeziehung der Risiken im Falle einer missbräuchlichen und dysfunktionalen Nutzung ebenso in differenziertem Maße heranzuziehen sind.

Auch der Bayerische Untermain hat enormes Potenzial, die Digitalisierung für sich in vielen Bereichen zu nutzen. Zwar werden die dafür benötigten öffentlichen und privaten Investitionen einen großen Bedarf einnehmen – wir sind jedoch davon überzeugt, dass die mittel- und daraus resultierende Zunahme der gesamtgesellschaftlichen Wohlfahrt die Kosten hierfür überlagern wird. Wir müssen selbstbewusst in die Zukunft investieren, um auch in Zukunft weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Digitalisierungsgrad wird hierbei eine entscheidende Rolle spielen.

Eine digitale Verwaltung – Vorteile für alle Bürger

Eine fortschreitende Digitalisierung der Verwaltungsdienstleistungen ist nicht nur für Privatbürger, sondern auch für Unternehmen und andere gesellschaftliche Akteure von enormer Bedeutung. Behördengänge in Deutschland dauern im Durchschnitt laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom zwei Stunden und 21 Minuten. Davon entfallen circa 57 Minuten auf die An- und Abreise, 48 Minuten auf die Wartezeit vor Ort sowie 36 Minuten auf das Anliegen selbst.

„wir müssen selbstbewusst in die zukunft investieren, um auch in zukunft weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Dafür machen wir uns in Zukunft weiterhin stark:

  • Einführung eines Amt-O-Mat
  • Etablierung eines digitalisierten Prozessmanagements
  • Prozessbibliothek als Forum für Austausch zwischen den Verwaltungen
  • Once-Only – Prinzip einführen und konsequent durchsetzen
  • Kooperation zwischen öffentlichen Verwaltungen erhöhen
  • Interoperabilität zwischen den Verwaltungen innerhalb des Bayerischen Untermains
  • Umsetzung der Rechtsgrundlage für kommunale “Open Government Data”
  • Zentralisiertes Plattform-Angebot statt Plattform-Flickenteppich
  • Accessibility und Benutzerfreundlichkeit bei der Amtssoftware
  • Veränderungsfähigkeit und stetige Verbesserung für zufriedene Bürger
  • Digitalisierte Verwaltungsleistungen – unabhängig und jederzeit verfügbar
  • Beratende Systeme (Evidence-Based Government) einsetzen
  • Integration des Robotic Process Automation (RPA) in öffentlichen Verwaltungen
  • Nutzung von künstlicher Intelligenz im Front- und Back-Office der Verwaltungen